Dadurch, dass mein Fokus in den letzten Jahren immer auf internationale 24h-Meisterschaften oder dem Spartathlon gelegen war, gab es nicht mehr so arg viel Raum für andere kleinere und größere Laufabenteuer. So konnte ich bei nationalen Ultramarathon-Meisterschaften oftmals meinem Team der LG Würzburg nicht so wirklich helfen. Es hat halt oft einfach nicht so in den Wettkampfkalender gepasst, denn die Hauptziele standen mit ganz

Dementsprechend war auch klar, dass ich bei der Deutschen Meisterschaft im 50-km-Lauf dabei sein werde, die ja erstmals offiziell als Meisterschaft des DLVs ausgetragen wurde. So richtig vom Hocker hauen mich die 50 km normal nicht, denn so richtig Ultramarathon ist das ja irgendwie auch noch nicht. Naja, wenigstens ist das dann vom zeitlichen Aufwand am Renntag relativ überschaubar und man hat noch genug Zeit, um noch am selben Tag die lange Heimreise zurück nach Würzburg in Angriff zu nehmen. Vor allem, wenn der Lauf schon früh um 6:00 Uhr gestartet wird. So sollte man zumindest meinen. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, dass ich für unsere Mannschaft gleich zwei Nächte gebucht habe, also auch für die Nacht nach dem Rennen. Vielleicht war es auch einfach die Gewohnheit, dass ein Ultramarathon nicht schon um eine Uhrzeit beendet ist, zu der noch nicht einmal das Mittagessen fertig ist. Dieser Fauxpas stellte sich auch erst auf der Anreise in einem ganz belanglosen Gespräch heraus. Zum Glück waren die Betreiber der Unterkunft vor Ort sehr kooperativ und nach einem klärenden Gespräch wurde mir das bezahlte Geld komplett zurückerstattet. Puuh, nochmal Schwein gehabt. Überhaupt war der erste Eindruck rund um die Wettkampfstätte recht positiv. Die Unterkunft lag mehr oder weniger direkt neben der Strecke. Das war auch gut so, denn um jede Minute die man hier noch länger liegen bleiben konnte war man doch recht froh. Um 4:45 Uhr aufstehen, ist echt hart, vor allem wenn man kurze Zeit später dann auch noch Leistung bringen soll.
So ließ ich es, nachdem die letzten Mannschaftsfotos geschossen und zig Hände geschüttelt waren, nach dem Start auch erstmal ruhig angehen. Mittlerweile ist es fast schon gute Tradition, dass mein Freund und Vereinskollege Rainer und ich die ersten Kilometer gemeinsam bei solchen Läufen absolvieren. So verging die erste Runde gefühlt wie im Fluge und so langsam wurde man warm. Wirklich gemütlich waren die Temperaturen um diese Zeit mit knapp über den Gefrierpunkt nämlich nicht gewesen. Zur Hälfte der zweiten Runde beschloss ich „mal gucken zu gehen“ und so beschleunigte ich ein wenig das Tempo während Rainer sich etwas zurückfallen ließ. Irgendwie habe ich auch sehr gut an der Strecke Gefallen gefunden. Meistens sehr gut laufbarer Asphalt mit einer sehr langen Geraden, welche ganz leicht ansteigend verlief. Auf dem Rückweg zur Verpflegungszone ging es dann über eher unbefestigte Wege durch den Wald. Da der Waldboden aber einen hohen Sandanteil aufweist, gehe ich aber davon aus, dass das Teilstück selbst bei Regenwetter gut laufbar sein wird. Der Rundkurs gefällt mir tendenziell etwas besser als die alte Strecke des Veranstalters im Bundesleistungszentrum Kienbaum.
Insgesamt fühlte sich das Laufen heute sehr geschmeidig und locker an. So beschloss ich von Runde zu Runde ein klein wenig schneller zu laufen. Bis zur Halbzeit des Rennens bin ich auch tatsächlich jede der 5-km-Runden in fast linear gleichmäßigem Verlauf schneller gelaufen. Durch das zu laufende Pendelstück konnte man auch meist sehr gut die anderen Läufer beobachten. So konnte ich auch sehen, dass meine Mannschaftskollegen Rainer und Marcus noch sehr gut unterwegs waren. Das hat mich dann doch recht motiviert, nochmal eine Schippe draufzulegen, denn
