Das Ziel war eine Zeit unter 3:35 h, das Optimalziel eine Zeit unter 3:30 h, das Ergebnis eine Zeit von 3:27:59,5 und der Gewinn der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft! So lässt sich mein für mich sehr erfreuliches persönliches Abschneiden bei der Deutschen Meisterschaft über 50 Kilometer in Marburg zusammenfassen.
Zu absolvieren galt es bei diesen Lauf einen weitestgehend flachen Rundkurs von 10 Kilometern. Lediglich ein paar scharfe Kurven und die beiden Brückenanstiege bremsten die Teilnehmer auf dieser Strecke etwas aus.
Mein Plan war es, das Rennen auf keinen Fall schneller als mit einem Tempo von 4:12 Minuten pro Kilometer zu beginnen, um einen Einbruch in der Endphase des Rennens zu vermeiden. An diese „Marschroute“ hielt ich mich bis Kilometer 30 sehr diszipliniert. So hatte ich die erste Hälfte des Wettkampfes als relativ entspannt empfunden. Spätestens nach Beendigung der dritten Runde wurde mir klar, dass ich wirklich eine realistische Chance hatte, eine Zeit unter 3:30 Stunden zu erreichen, da ich mich zu diesem Zeitpunkt des Rennens wirklich noch sehr stark fühlte. So musste ich mich dann mit Beginn der vierten Runde selbst etwas bremsen, um nicht durch die Euphorie das Tempo zu überziehen. Trotzdem ertappte ich mich dabei auf manchen Streckenabschnitten schon in dieser Phase des Wettkampfes, ein Tempo von unter 4:00 min / km zu laufen. Bei Kilometer 35 lief ich dann auf meinen Mannschaftskollegen Ronald Rauter auf, der zu diesem Zeitpunkt schon sichtlich angeschlagen war. Trotzdem konnte er mein Tempo noch für etwa drei Kilometer mithalten. Nachdem ich mich nach dem Überqueren der 40 Kilometermarke immer noch den Umständen entsprechend sehr gut fühlte, wusste ich, dass mich an diesem Tage eigentlich nichts mehr von einer Zeit von unter 3,5 Stunden trennen konnte. Mühsam wurde es dann aber nochmal auf der ersten Hälfte der letzten Runde, da zur Mittagszeit der Wind spürbar zunahm und man auf diesem Streckenabschnitt dem Gegenwind relativ schutzlos ausgeliefert war. Spätestens ab Kilometer 45 gab es für mich keine Taktik mehr und ich warf alles in die „Waagschale“, um möglichst schnell das Ziel zu erreichen. Dort kam ich dann nach exakt 3:27:59,5 Stunden an, was für mich den 11. Gesamtplatz bedeutete. Da auch meine Mannschaftskollegen Ulf Sengenberger und Ronald Rauter eine starke Leistung ablieferten, konnten wir als LG Würzburg die Mannschaftswertung der Deutschen Meisterschaft gewinnen!
Die nächsten beiden Wochen werde ich hauptsächlich zur Regeneration nutzen, um dann schon langsam mit der Vorbereitung zur Deutschen Meisterschaft im 100-Kilometer-Lauf zu beginnen.
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