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Neues Jahr, neue (alte) Ziele!

Das Ziel ist schon lange in meinem Kopf!

Das Ziel ist schon lange in meinem Kopf!


Als Ultraläufer und insbesondere als 24h-Läufer ist es manchmal wirklich nicht einfach, die Jahreshighlights auszusuchen. Furchtbar viele „Joker“ hat man innerhalb einer Saison nicht wirklich – vielleicht zwei, maximal drei ganz lange Wettkämpfe mehr ist innerhalb eines Jahres kaum möglich. Andernfalls wären Topleistungen bei solchen Rennen aus körperlichen, aber vor allem auch aus mentalen Gründen kaum möglich. Nach dem tollen Jahr 2015 wollte ich dieses Jahr eigentlich mal was anderes machen. Das, was jetzt letztendlich in meinem Zieleprogramm für 2016 verschriftlicht ist, widerspricht dem allerdings gewaltig, denn auch 2016 ist der Fokus vor allem auf den 24-h-Lauf gerichtet! Seit kurzem ist der Termin für die Europameisterschaft auch offiziell bestätigt. Die EM wird am 22.10.16 im französischen Albi ausgetragen. Hinsichtlich meines Highlights für die erste Jahreshälfte habe ich die letzten Wochen wirklich hin und her überlegt und mir selbst für meine Entscheidungsfindung den 31. Januar als Deadline gesetzt. Lange Rede, kurzer Sinn – ich werde am 30.4. beim 24-Stunden-Lauf in Basel starten, welcher in diesem Jahr auch gleichzeitig die Austragung der Deutschen Meisterschaft der DUV darstellt.

Bei den beiden Wettkämpfen möchte ich gerne meine Rekordmeistertitel, die ich ja sowohl bei der EM (3 x) als auch bei der DM (4 x) innehabe, weiter ausbauen. Mein eigentliches Ziel ist aber ein ganz anderes, nämlich die Verbesserung des Deutschen Rekords aus dem Jahr 1987, der bei 276,2 Kilometern liegt. Von dem Traum rede ich ja schon seit einigen Jahren und 2016 soll das Jahr werden, in dem der Angriff auf diesen Uralt-Rekord für mich DAS Projekt darstellt.

Wenn ich gleich zwei Läufe für meinen Rekordversuch auswähle, sieht das auf den ersten Blick erstmal nicht nach sehr großer Überzeugung aus, bei diesem Unterfangen auch erfolgreich zu sein. Aber ganz ehrlich – die Messlatte des Deutsche Rekords liegt einfach so unglaublich hoch und der Rekord besteht nicht umsonst schon seit fast 30 (!) Jahren. Selbst weltweit ist diese Distanz erst von vier anderen Läufern innerhalb von 24 Stunden gelaufen worden. Mir ist also durchaus bewusst, dass für mich beim Rekordversuch wirklich ALLES passen muss, damit ich die 276,2 km knacke. Allein der Gedanke daran, dass meine Chance rein realistisch gesehen erstmal recht gering ist, finde ich extrem reizvoll. Um aber überhaupt eine Chance zu haben, muss ich selbst unbedingt daran GLAUBEN, den Traum wahr machen zu können. Bei genauerem Reflektieren habe ich schon auch ein paar Gründe gefunden, die für die Machbarkeit sprechen.

So war ich beispielsweise Ende des Jahres 2014 dem Rekord schon einmal – ich möchte fast sagen – zum Greifen nahe. Damals habe ich, genau wie im vergangenen Jahr auch, eine Einladung zum 24-h-Lauf nach Taipeh erhalten.

Im Jahr 2014 kam ich dem Traum in Taipeh schon einmal ganz nah.

Im Jahr 2014 kam ich dem Traum in Taipeh schon einmal ganz nah.


Allerdings waren die Voraussetzungen denkbar schlecht, da der Lauf nur zehn Wochen nach dem Spartathlon stattfand, aber die Einladung wollte ich schon gerne annehmen. Da ich unter den genannten Umständen sowieso nichts zu verlieren hatte, bin ich das Rennen dann auch recht offensiv angegangen. Nach einem Jetlag-bedingten Tief im ersten Renndrittel lief es für mich in den Nachtstunden sensationell gut. Drei Stunden vor Schluss hatte ich 244 Kilometer auf dem Tacho stehen und wenn man bedenkt, dass ich in der verbleibenden Zeit nur noch 32 Kilometer hätte laufen müssen, kann man durchaus von „verdammt nah dran“ reden. Letztendlich ging mir damals aber, nachdem ich mich ab Stunde 18 nur noch so durchgehangelt habe, dann am Schluss doch die Kraft aus. Warum soll das nicht beim nächsten Mal anders laufen? Die entsprechende Leidenschaft wird natürlich Grundvoraussetzung sein, beim nächsten Mal solch eine Phase durchhalten zu können.

Bestleistung bei der WM 2015 mit 263,9 km. Geht es in diesem Jahr noch 12,3 km weiter?!?

Bestleistung bei der WM 2015 mit 263,9 km. Geht es in diesem Jahr noch 12,3 km weiter?!?


Ein weiterer Grund der mich optimistisch stimmt ist die Tatsache, dass ich meine Bestleistung von 263,9 Kilometern auf einer alles andere als leichten Strecke gelaufen bin. Ok – 12,3 km die dennoch auf den Rekord fehlten ist schon noch eine ganze Hausnummer, denn ab 250 km+ wird die Luft sehr dünn. Aber – warum soll es nicht auf einer optimalen Strecke auch mit noch weiteren 12,3 Kilometern klappen…?

Im Übrigen könnte sich beim Brechen des Deutschen Rekordes in Basel für mich in gewisser Weise der Kreis schließen. Im Jahre 2005 bin ich nämlich meinen allersten 24-h-Lauf dort gelaufen. Damals war ich mit meinen, im Vergleich zu heute, mickrigen 161 gelaufenen Kilometern überglücklich, so dass ich mich sehr gerne an den Tag zurückerinnere. Allein die Tatsache, dass ich jetzt elf Jahre später eine realistische Chance habe, den Rekord zu brechen, lässt mein Herz höherschlagen!

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